Das Kriegstagebuch des Alfred H. Fried

Bern, 27. November.

Das Suttner-Buch ist erschienen. Mehr als zwei Jahre Arbeit stecken darin. Möge es den erhofften Erfolg erreichen, das Andenken dieser grossen Frau zu beleben und ihre Persönlichkeit in das richtige Licht zu stellen.

Als gutes Vorzeichen erblicke ich da die erste Zustimmung, die mir bereits gestern zukam.

Prinz Alexander Hohenlohe schreibt mir:

«Ich erhalte soeben von der Buchhandlung das Buch von der Bertha von Suttner. Kaum hatte ich es in die Hand genommen, so kann ich schon nicht mehr davon los. Ich sehe, ich muss für einige Tage alle andere Lektüre zurückstellen und mich ganz allein diesem Buch widmen. Sie haben sich wirklich einen grossen Verdienst erworben, dass Sie diese ,Randglossen zur Zeitgeschichte’ veröffentlicht haben, denn für jeden, der noch fähig ist, etwas in sich aufzunehmen, sind sie äußerst wertvoll. Es ist ein Jammer, wenn man daran denkt, wie diese Frau verkannt worden ist! Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie ich bedauere, sie nicht gekannt zu haben. Aber auch das ist bezeichnend für unsere Verhältnisse, dass es nicht dazu kam.»