Das Kriegstagebuch des Alfred H. Fried

Interlaken, 27. August.

Der «Matin» hat einen von der Front Beurlaubten interviewt. Dieser X. Y. Z. äussert sich dabei des langen und breiten, dass die Deutschen schmutzig seien, wenig Wäsche wechseln, wenig baden usw. Kriegshundstagegewäsch. Harden glaubt aber in seiner «Zukunft» auf anderthalb Seiten den Nachweis erbringen zu müssen, dass die Deutschen sehr reinlich sind. Komisches Bemühen! Keine anderen Sorgen?

Grey erwidert in einem an die Presse gerichteten Brief auf die Reden Bethmann Hollwegs und Helfferichs im Reichstag. Der Text liegt nur im Auszug vor.

Der Brief scheint ruhig und sachlich den andern Standpunkt darzulegen. Er enthält Andeutungen über die Entschädigung Belgiens und die Kriegskosten, namentlich gegen die von Helfferich geäusserte Absicht, die Gegner Deutschlands die Kriegskosten allein tragen zu lassen. «Unter solchen Bedingungen könne kein Friede geschlossen werden». Ich habe den Eindruck, dass dieses Eingehen Greys auf die deutschen Äusserungen bereits Verhandlung bedeutet. Man fängt zu diskutieren an.